Geschichte

Geschichte

Die Hütte wurde von Mitgliedern der Sektion Frankfurt an der Oder um 1900/01 errichtet. Der Grund, der für den Bau nötig war, wurde ihnen von den Grundbesitzern – den Gebrüdern Schöpf aus Winnebach – geschenkt. Auch das Anlegen eines Weges wurde ihnen gestattet. Als Bedingung dafür sollten Träger und Handlanger von der Familie Schöpf angeworben werden. Das Gerüst der Hütte bestand aus Fachwerk, das mit losen Steinen ausgefüllt wurde.

Der Gründerbau bestand im Erdgeschoß aus einem Aufenthaltsraum für 30 Gäste, einer Küche, einem Vorratsraum mit Schlafgelegenheit für den Wirt und das “Porzellanklosett mit Wasserdurchfluss”. Im Dachgeschoß befanden sich zwei Räume mit je 3 Betten, ein Raum mit 7 Lagern und ein Führerraum mit 8 Schlafplätzen. Aus dieser Zeit stammt der Boden und die Täfelung in der „Frankfurter Stube“. Wasser wurde aus einer kleinen Quelle an der östlichen Seeseite geholt – zur Körperwäsche wurde der See aufgesucht.

1903 wurde der Weg zum Winnebachjoch ausgebaut, markiert und besonders mit der Errichtung des Westfalenhauses im Jahre 1908 immer stärker begangen. 

1907 folgte die Anlegung und Markierung eines Weges zum Zwieselbachjoch. Dies war wohl mit ausschlaggebend für den Bau der Gubener Hütte im Jahre 1912. Ebenfalls in jenem Jahr wurde der Weg auf den Gänsekragen angelegt.

Die Entwicklung der Besucherzahlen:

Vor 1914 hatte die Hütte jährlich ca. 200-350 Tages- und Übernachtungsgäste, während dem Ersten Weltkrieg nur einige wenige, größtenteils einheimische Gäste. Nach dem Ersten Weltkrieg großer Anstieg, 1922 gab es beispielsweise 1.419 Hüttenbucheintragungen. Gegen Ende der Zwanziger Jahre war wieder ein starker Rückgang zu verzeichnen. Ein Tiefstand war mit 98 Gästen 1932 erreicht. Wegen der Devisensperrre blieben um 1933 die deutschen Gäste fast gänzlich aus, mit der Eingliederung Österreichs 1938 trat ein kurzer Aufschwung bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ein: 1940 gab es ca. 1.930 Eintragungen, 1941 nur mehr 455.

Die beiden Kriege hinterließen natürlich ihre Spuren. Die Hütte wurde aufgebrochen, geplündert und zunächst als Selbstversorgerhütte geführt. Der Deutsche Alpenverein wurde aufgelöst, die reichsdeutschen Hütten als “deutsches Eigentum im Ausland beschlagnahmt und dem österr. Staat übergeben”, der sich allerdings nur als Treuhänder betrachtete. 1954 bot der ÖAV die ostdeutschen Hütten westdeutschen Sektionen zur Betreuung an. So entschied sich in jenem Jahr auch die Sektion Hof, sich der Hütte anzunehmen. In der Folge kam es zu einigen Reparaturen und kleineren Umbauten. Um 1957 wurde das Kerzenlicht durch Gasbeleuchtung ersetzt. 

Seit 1955 ist die Hütte in der Hand der Pächterfamilie Riml.

In den 60er Jahren wurde der Winterraum (heute Vorratsraum) angefügt, in dem die Pächter in der Saison noch bis 2001 nächtigten. Ein feuchter Raum mit Holzofen, zu Bewirtschaftungszeiten gleichzeitig auch Stauraum für so manche Lebensmittel und Gebinde.
 
  • Erst 1972 kommt es zum Ankauf durch die Sektion Hof mit umgerechnet 1800 Euro.
  • 1974 wird die Materialseilbahn errichtet. Bis dorthin erledigten im Winter Träger die beschwerliche Arbeit des Lebensmitteltransportes. Im Sommer diente ein Pferd als Transportmittel.
  • 1985/6 errichtete man eine zusätzliche Stube, die “Hofer Stube”. Anbau eines Sanitärraumes für Damen.
  • 1988-91 Bau eines Kleinkraftwerks mit ca. 20 KW im Sommer, wurde allerdings nicht für den Winterbetrieb ausgelegt.
  • 1996 Sanierung des Küchenbereichs mit moderner Ausstattung.
  • 2001 Umbau im 1. Stock: ein neues, geräumiges 10er Lager ersetzt das Notlager im Kniestock unter dem Dach.
  • 2003 Im Zuge des Einbaues einer Kläranlage werden die Nasszellen modernisiert, eine Dusche mit Warmwasser hinzufügt sowie eine Sonnenterrasse errichtet.
  • 2015 Großzügiger Um- und Zubau: Zubau einer Stube, Trockenraum, Küchenvergrößerung, Schaffung von zwei Personalzimmern, Lager in kleinere Einheiten aufgeteilt.
  • Verleihung von „Umweltgütesiegel“, Siegel für “mit Kindern auf Hütten“ (familienfreundliche Hütte) und „so schmecken die Berge“ (vorrangig werden regionale Produkte verarbeitet)
  • 2021 Neubau der Seilbahneinhausung inkl. Unterbringung eines Sektionsraumes und eines neuen Winterraumes inkl. Holzherd/ofen mit Kochplatte sowie eines TrockenWC‘s. Errichtung von Photovoltaikpaneelen, ausgerichtet auf ca.9 KW, an Front und Dach des neuen Gebäudes.

*angeführte Zitate aus dem Archiv Max Hager Sektion Hof